Dafür wird der See etappenweise in Fünf-Zentimeter-Schritten abgelassen. Durch den Ablass, der mit dem Anglerverband Leipzig e.V. als Pächter und der Unteren Wasserbehörde sowie der Naturschutzbehörde abgestimmt ist, verliert der See rund zwei Meter seiner Tiefe. Liegen der Grundablassschieber frei können die Staubretter erneuert werden. Zudem soll die Schieberfunktion auf Probe gestellt werden. An der Staumauer ist der See rund 4,5 Meter tief. Der Anglerverband überwacht das Verhalten der tierischen Bewohner und berät die Gemeinde. Das Ablassen dauertmehrere Wochen. Die Kosten für die Überprüfung der Talsperre und Unterhaltungsmaßnahmen betragen rund 6.000 Euro. Die Kosten trägt die Stadt Grimma. Geplant ist, dass der See Anfang des Jahres 2024 wieder geflutet wird. Der Thümmlitzsee ist 250 Meter breit und 750 Meter lang. Das Speichervolumen des 3,28 Hektar umfassenden Sees beträgt 220.000 Kubikmeter Wasser. Angestaut wird der acht Kilometer lange Thümmlitzbach.
Die Historie des künstlich angelegten Thümmlitzsees beginnt bereits in den 1960iger Jahren. Der ehemalige Bürgermeister Werner Kötz in Zusammenarbeit mit dem Anglerverband schoben das Projekt an. Die Planung übernahm der Architekt Dr. Manfred Berger aus Kössern. Die Vollendung ließ allerdings aus finanziellen beziehungsweise aus bauaufsichtlichen Gründen auf sich warten. Der ehemalige Flußmeister, Siegfried Nowak, errinnert sich: "Nachdem seitens der damaligen Regierung Pläne geschmiedet wurden, zur Verbesserung der landwirtschaftlichen Erträge Wasserspeicher für die Bereitstellung von Beregnungswasser zu errichten, schlug die Flussmeisterei Grimma vor, den unvollendeten Kleinspeicher Thümmlitzsee als Maßnahme seitens der Wasserwirtschaftsdirektion Obere Elbe/Mulde fertigzustellen. Dies geschah auch, allerdings mit der Maßgabe, das Speichervolumen des Thümmlitzsees durch Erhöhung des vorhandenen Dammes um ca. 1,5 Meter zu vergrößern. Nach erfolgter Neuprojektierung und bauaufsichlicher Genehmigung wurde durch die Firma VEB Meliorationsbau Mockrehna, die Dammerhöhung und seitens der Flussmeisterei in Eigenleistung die Betonarbeiten am Hochwasserüberlauf ausgeführt." Letztendlich fertiggestellt, wurde der Stausee im Jahr 1975.
Im Jahr 1999 erfolgten Instandsetzungsarbeiten an Stauregelungsanlage und am Überlauf. Die Kosten betrugen rund 850.000 Mark. Der Badesee ist natürlicher Lebensraum für Biber, Wasservögel und Fische und wird gern von Tretbootfahrern und Anglern genutzt. Eine große Wiese lädt zum Relaxen ein. Der Campingplatz entstand gleich nach Flutung des Sees und wurde 1993 umfassend modernisiert. Die Gemeinde Grimma ist Eigentümerin des Naherholungsgebietes Thümmlitzsee und dessen Anlagen. Der Ferienpark ist Pächter.