Lise, Hans, Eileen und André Meyer leben gern in Grimma (v.l.n.r.)© Horst Dieter KochDie Studie erhob die Daten zur "Familienfreundlichkeit" von Kommunen und verglich diese miteinander. Die Stadt Grimma landete im sachsenweiten Vergleich im vorderen Drittel. Überdurchschnittlich viele der Befragten gaben an, dass sie es wunderbar finden, dass sich die Stadt stark für Familien mache. Die Mütter und Väter schätzen die gute Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher bei der Kinderbetreuung. Zudem lobten sie den guten Zustand der Schulgebäude. „Es freut mich, dass sich der von allen Stadträten der letzten Jahrzehnte hindurch getragene Wille, Zeichen in der sozialen Infrastruktur zu setzen, für unsere Stadt in sehr positiven Ergebnissen spiegelt“, resümiert Oberbürgermeister Matthias Berger. “In den letzten 20 Jahren wurden über 100 Millionen Euro allein in die soziale Infrastruktur wie Kindergärten und Schulen investiert.“ So konnten in den letzten fünf Jahren die neu gebauten Kindergärten Großbothen und Großbardau eingeweiht werden, zahlreiche Grundschulen erfuhren eine Sanierung und in den Schulstandort Böhlen fließen aktuell 12,6 Millionen Euro. „Dabei waren uns nicht nur die Investitionen wichtig, sondern wir waren auch immer bestrebt, die günstigsten Elternbeiträge anzubieten“, unterstreicht Matthias Berger. Auch für die Zukunft hat die Stadt Grimma einige Vorhaben schon in der Schublade. Der Kindergarten in Mutzschen wird saniert, eine zusätzliche Einrichtung kommt nach Hohnstädt. Laut der Umfrage wünschten sich die Befragten in puncto Radwege ein besser ausgebautes Netz. „Radwege sind für uns von großer Bedeutung, etliche Kilometer konnten in den letzten zwanzig Jahren eingeweiht werden, doch wir sind noch längst nicht fertig.“ Vor allem die Erreichbarkeit des Ortsteils Großbardau ist besonders problematisch. Der hierfür notwendige Radweg wurde seitens des Freistaates bereits vor zwei Jahren in Aussicht gestellt, jedoch leider aus teilweise nachvollziehbaren, aber teils auch nicht nachvollziehbaren Gründen bis heute nicht realisiert. „Stolz sind wir jedoch, dass vor zwei Jahren der Grimmaer Abschnitt des Radweges Grimma-Borna gebaut wurde. In Mutzschen konnte in diesem Jahr ein erster Teil des Mulde-Elbe Radweges fertiggestellt werden.“ Auch die Internetanbindung könnte besser sein. Doch diese Aussage wird sich in den kommenden Jahren relativieren, denn in den nächsten vier Jahren soll sich das schon ändern. „Neben der Sozialinfrastruktur sind wir auch bemüht, alle 64 Grimmaer Ortsteile einschließlich der Kernstadt mit einem Glasfasernetz fit für die Zukunft zu machen“. Derzeit laufen die detaillierten Planungen, ein kommunales Glasfasernetz zu verlegen. Unser Anspruch ist hierbei, dass jeder unterversorgte Haushalt im ländlichen Raum, der es wünscht, einen eigenen Glasfaseranschluss bekommt. Um der hohen Nachfrage hinsichtlich des Wohnraumangebotes gerecht zu werden, sind aktuell drei neue Wohnungsbaugebiete in der Entstehung. „Darüber hinaus freuen wir uns am meisten, wenn im ländlichen Raum Baulücken durch den Zuzug junger Familien einer neuen Nutzung zugeführt werden. Auch das Jobangebot war Thema der Befragung. Wie Oberbürgermeister Matthias Berger bestätigte, entstehen im neuem Gewerbegebiet ander Autobahn A14 etwa 500 neue Industriearbeitsplätze. Knapp die Hälfte der zur Verfügung stehenden 56 Hektar sind bereits an Firmen vergeben.
Über 15.000 Personen beteiligten sich von März bis Juli 2020 an der Online-Umfrage. Die Ergebnisse sind nicht repräsentativ.