© Frank SchmidtAb 15.30 Uhr besteht die Möglichkeit, an einer Führung mit Architekt Steffen Kayser zur Sanierungshistorie teilzunehmen. Ab 16.00 Uhr erwartet die Gäste ein musikalisches Intermezzo mit Prof. Dr. Ines Mainz am Klavier, begleitet von einem höfischen Gesellschaftstanz und klassischen Sinfonien. Benno von Muldenknick führt ab 16.30 Uhr die Besucher durch die Räume und gewährt einen heiteren Einblick in die Vergangenheit, als das Schlösschen den herrschaftlichen Jagdgesellschaften diente. Ab 17.00 Uhr begleitet Roland Müller vom Verein Das Jagdhaus e.V. die Gäste durch das Haus und spricht über die Nutzung. Im Garten sorgt währenddessen die Schalmeienkapelle für musikalische Unterhaltung. Die Gäste können von 17.30 bis 18.00 Uhr Klaviermusik im Festsaal genießen.
Es wird für das leibliche Wohl gesorgt sein, und der Eintritt ist frei. Barock anmutende Kleidung ist gern gesehen.
Oberbürgermeister Matthias Berger betont die Bedeutung der Sanierung für den Erhalt des kulturellen Erbes und die gelungene Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Institutionen und privaten Spendern. Er lädt die Öffentlichkeit herzlich ein, das restaurierte Juwel bei diesem besonderen Anlass zu erkunden. "Das Vestibül, also die Eingangshalle, ist das Besondere", so Matthias Berger "Mit dem Durchbruch zum Garten und der Wiederherstellung der Blickachse wird der alte Glanz des Hauses wieder sichtbar." Die Sanierung des Jagdhauses Kössern umfasste zahlreiche weitere Maßnahmen, darunter die Restaurierung von Deckenmalereien und Stuckelementen sowie die Verlegung neuer Heizungs- und Elektroanlagen.
In den letzten drei Jahren flossen mehrere Millionen Euro in die Sanierung des Jagdhauses Kössern. Die Restaurierung der Innenräume war ein großzügiges Angebot eines bis dato unbekannten Mäzens, der die Rekonstruktion ab 2021 finanzierte. Das Gebäude wurde im Vestibül historisch wiederhergestellt, mit einem Fahrstuhl versehen und mit modernen sanitären Einrichtungen ausgestattet. Die Geschichte des Jagdhauses ist eng mit der reichen barocken Baukunst in Sachsen verbunden. Besondere Beachtung gebührt dem um 1709 errichteten Jagdhaus Kössern auch, da der für die Errichtung des Dresdener Zwingers und des Taschenbergpalais berühmte sächsische Landbaumeister Matthäus Daniel Pöppelmann für den Entwurf und die Bauausführung verantwortlich zeichnete. Doch dieses prächtige Gebäude stellte für die Stadt Grimma aufgrund seines Alters und der filigranen Bauweise eine große bauliche Herausforderung dar. Bereits im Jahr 2012 erhielt die Stadt Grimma die Baugenehmigung für die umfangreichen Sanierungspläne des Jagdhauses. In den folgenden Jahren wurden Maßnahmen wie die Sanierung der Außenfassade, die Verbesserung des Brandschutzes und die Modernisierung der Heizungsanlage umgesetzt. Das Jagdhaus wurde in der DDR-Zeit als Schule, Gemeindeverwaltung und Kindergarten genutzt. Dank eines rührigen Kulturvereins hatte es sich in den letzten Jahrzehnten seit der Wiedervereinigung zu einem Veranstaltungsort für hochwertige musikalische Veranstaltungen entwickelt.