Angelika Sallat (li.) und MGH-Leiterin Steffi Selzer (re.)© Stadt GrimmaAngelika Sallat und Steffi Selzer begrüßten die zahlreichen Gäste, Partner, ehrenamtlich Aktiven und Mitarbeiter: „Herzlich willkommen, wir freuen uns, dass Sie sich die Zeit nehmen, heute mit uns gemeinsam zu feiern.“ Die Idee der Mehrgenerationenhäuser wurde 2006 durch die Bundesregierung ins Leben gerufen. Zur Eröffnung in Grimma im März 2008 war es der Wunsch der Stadt, der Initiatoren und Verantwortlichen des Hauses einen Ort der Begegnung und Gespräche zu schaffen, „der wie eine Spinne im Netz der zentrale Punkt für eine Drehscheibe von Informationen und Kontakten für die Bürger unserer Stadt sein soll“, erklärt Steffi Selzer. Mittlerweile sind in 15 Jahren die Aktionsprogramme I und II des Bundesfamilienministeriums umgesetzt. Am Anfang ging es vor allem um das Finden von Ideen, Besuchern, freiwillig Engagierten, Themen und den Platz inmitten der kommunalen Gemeinschaft. Die Vernetzung mit örtliche Partnern wie Schulen, Kirchen, Ämtern, Wohlfahrtsverbänden und Vereinen wurde geschaffen. Im Jahr 2017 wurden die Förderprogramme I und II durch das „Bundesprogramm Mehrgenerationenhaus“ abgelöst. „Dies ermöglicht uns mehr Flexibilität in der inhaltlichen Ausrichtung des Hauses“, sagt Steffi Selzer. So gibt es Angebote, Aktionen und Veranstaltungen, orientiert an den Bedarfen der Bürger, die so vielfältig sind wie ihre Nutzer.
Die Anzahl der Angebote hat sich in den 15 Jahren stetig erweitert. Genannt seien die Wollmäuse, die MGH-Zwerge (Eltern-Kleinkind-Treff), die Frühstücks-Oase, der Kalligrafie-Kurs, Senioren fit fürs Internet – in Zusammenarbeit mit der Oberschule Grimma, individuelle Computer- und Handysprechstunden im MGH, wöchentlicher Treff anfänglich für Asylbewerber und aktuell von Flüchtlingen aus der Ukraine, der monatliche Stiftungsnachmittag, der Mehrgenerationengarten, Sportangebote, eine Singegruppe, Beratungsangebote rund um das Thema Pflege, Berufsberatung, Hilfsaktionen zur Caritas Lublin in Polen, das Trödel-Café und seit kurzem ein Reparatur-Café und noch vieles andere mehr.
„Diese Zeit war und ist geprägt von freudiger Entwicklung und aktiver Begegnung mit vielen engagierten Partnern und dem generationenübergreifenden Miteinander der Nutzer unseres Hauses. Unsere Besucherzahlen liegen bei durchschnittlich 150 Personen wöchentlich“, freut sich Steffi Selzer über den Zuspruch. Doch das Team des Mehrgenerationenhauses musste auch mit Tiefen umgehen. Die Zeit des Hochwassers 2013, wodurch die gesamte Einrichtung an zwei Tagen zerstört wurde. Auch die große Zahl und die Not der Flüchtlinge war und ist eine bedeutende Zeit. Und in 2020 und 2021, während der Corona Pandemie, als das Haus für mehrere Monate geschlossen bleiben musste und gewohnte Begegnungen nicht stattfinden konnten. „Anfang 2020 riefen wir die Bürger zum Masken nähen auf. In 2021 unterstützten wir die Stadt Grimma von Januar bis Mai bei der Organisation und Koordination von Corona-Impfterminen für über 80-jährige Bürger, die mit dem Online-Anmeldeverfahren für einen Impftermin überfordert waren. Doch auch diese Zeit hat uns viele beeindruckende und nachhaltige Begegnungen beschert. Wir erlebten eine Vielzahl von Hilfen und Unterstützungen von Bürgern, Vereinen und Institutionen“, resümiert die Leiterin des Mehrgenerationenhauses.
© Stadt GrimmaDas Grimmaer Mehrgenerationenhaus mit seinem Bürgertreff ist ein zentraler Begegnungsort, wo das Miteinander der Generationen aktiv gelebt wird. Das Haus bietet Raum für gemeinsame Aktivitäten und schafft ein nachbarschaftliches Miteinander in der Kommune. Es steht allen Menschen offen – egal wie alt oder jung sie sind. Hier begegnen sich die Menschen, kommen miteinander ins Gespräch und knüpfen Kontakte, übernehmen Verantwortung
füreinander.
Im MGH leisten rund 45 freiwillig Engagierte seit Jahren einen unverzichtbaren Beitrag. Sie sind es, die gemeinsam mit den Hauptamtlichen das Leben im Haus gestalten und damit zum Erfolg der Arbeit beitragen. Ehrenamtliches Engagement ist keine Selbstverständlichkeit. Es erfordert viel Motivation und die Bereitschaft für einen regelmäßigen, zuverlässigen Einsatz“, lobt Steffi Selzer. „Die Arbeit hier im Mehrgenerationenhaus ist für unsere Gesellschaft äußerst wertvoll und ich empfinde es als großen Glücksfall, dass wir in zentraler Lage und gut erreichbar sowie barrierefrei diesen Ort für das gesellschaftliche und soziale Miteinander dank der überaus engagierten Mitarbeiter und Ehrenamtlichen aufbauen konnten. Ich wünsche dem Team des MGH alles Gute und eine weiterhin so erfolgreiche, weil wichtige, Arbeit“, erklärt Oberbürgermeister Matthias Berger. Im Rahmen des Bundesprogramms „Mehrgenerationenhaus Miteinander – Füreinander“ wurde die Gestaltung des demografischen Wandels allen Häusern als klare Zielstellung formuliert, wobei drei inhaltliche Schwerpunkte mit zu verfolgen sind: Generationenübergreifende Arbeit, Einbindung von Freiwilligem Engagement und Sozialraumorientierung. „Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei allen Kooperationspartnern, Paten, Netzwerkpartnern, Sponsoren, unseren freiwilligen Helfern und Mitarbeitern des Hauses für die geleistete Arbeit und Unterstützung. Nicht zuletzt gilt unser Dank der Stadtverwaltung Grimma, die seit 2012 die jährliche Kofinanzierung zur Bundesfinanzierung beisteuert und der Stiftung „St. Georgenhospital“, die seit dieser Zeit die Trägerschaft für das Mehrgenerationenhaus übernommen hat“, so die Leiterin des Mehrgenerationenhauses.