Als am 9. Mai 1995 zehn Grimmaer Bürger den Verein nach der Wende neu gründeten, ahnte keiner von ihnen, dass die kommenden Jahre so manch eine Prüfung mit sich bringen würden. Die Ruderfreunde hatten gerade ihr Domizil so gut wie fertig gestellt, als 2002 die Flut über Grimma hereinbrach und die meisten Häuser in der Altstadt unter Wasser setzte.
Die Jugend des Rudervereins Grimma.© Detlef Rohde
„Man habe Glück im Unglück gehabt,“ weiß der Vereinsvorsitzende Hubertus von Below zu berichten. „Nachdem die Boote aus dem Schlamm der Mulde gezogen worden waren, war manch ein Bootskörper nicht mehr zu retten. Uns ging es da nicht anders, als den vielen ebenfalls betroffenen Grimmaern.“
In der Tat zeigte sich eine spontane Solidarität anderer Vereine aus Marburg, Frankfurt und Berlin, die die Grimmaer Ruderer mit Booten und anderen Gerätschaften ausstatten konnten, damit der Sport wieder möglich war. Sepp Hoffmann, der heute als 2. Vorsitzender in dem Verein fungiert, erinnert sich noch gut an das Geschehen und die hohe Einsatzbereitschaft der Kameraden, als es darum ging, das Boothaus wieder in Stand zu setzen.
„Die Gemeinschaft hat uns fester zusammengeschweißt,“ weiß Hoffmann zu berichten und blickt auf die nächste Prüfung nur elf Jahre später zurück. „Es war alles wieder hergerichtet und wir hatten uns gerade an die sturmfreien Zeiten gewöhnt, als 2013 die nächste Flut kam, die noch destruktiver war, als die Erste. Nichts desto trotz lief bei uns dank der Erfahrungen von 2002 eine Art Automatismus an. Jeder wusste was er zu tun hatte und so gelang es uns, die Boote und alle beweglichen Güter noch rechtzeitig auf den Schlosshof Döben zu bringen, so dass größere Schäden an den Booten ausgeblieben sind.“ Wieder einmal mussten Tonnen von Schlamm aus dem Gebäude entfernt und entsorgt werden. Heute sieht es in der ehemaligen Großmühle so aus, als sei nie etwas geschehen.
Apropos Großmühle: Der Verein durfte das Gebäude auf Wunsch von Rosemarie Gleisberg, deren Familie einst die Großmühle betrieben, als Vereinsdomizil nutzen. Im Dezember 2018 verstarb die Förderin, die zugleich auch Ehrenmitglied war, im gesegneten Alter von 103 Jahren.
Die 25-Jahrfeier beginnt am 17. Oktober um 9 Uhr im Bootshaus und wird mit dem traditionellen Abrudern eröffnet. Für Essen und Getränke ist gesorgt, Interessenten sind herzlich willkommen. Es gelten die allgemeinen Corona-Schutzbestimmungen.