An der Südseite des Marktplatzes stand das alte Amtshaus. Vor hunderten Jahren diente das Gebäude als Sitz der Verwaltung des kursächsischen Landesbesitzes. Nach einem Stadtbrand im Jahr 1681 wurde an dieser Stelle ein prächtiger Barockbau errichtet. Der in den letzten Jahren an Glanz verloren hat. Dachstuhl und Decken moderten vor sich hin. Abbruch und Zerstörung waren schließlich schon fest beschlossen. Der letzte Interessent, der darin eine Pizzeria einrichten wollte, schied auch aus. Zu einer Rettung in höchster Not fanden sich die Verantwortlichen zusammen: Denkmalpflege, die Stadt Grimma und ein sehr mutiger, weitsichtiger Investor, der nicht schnellen Profit anstrebt, sondern das Gebäude in einem ersten Schritt vor dem drohenden Einsturz und den Einwirkungen von Wind und Wetter sicherte und sich nun danach weiter entscheiden wird. Diese weitsichtige Lösung wird natürlich in jeder Weise besonders von der Denkmalpflege unterstützt. Nach Gliederung, Farbe und Biberschwanzdacheindeckung soll das Haus wieder wie im Jahr 1724 aussehen. Durch die Umgestaltung zum Textilgeschäft von Robert Wappler im späten 19. Jahrhundert ist die symmetrische Barockfassade verstümmelt und völlig verändert worden. In den 1970ern erfolgte ein Umbau des Hauses zum Industriewarengeschäft mit den damaligen Mitteln und Möglichkeiten. Wie der Investor verriet, soll das Haus nach der Sanierung gemischt genutzt werden. Das Erdgeschoss ist für eine Gewerbefläche vorgehalten, darüber entstehen Wohnungen. „Der Investor hat eine bauliche Kostbarkeit gerettet“, so Rudolf Priemer, Chef des Grimmaer Altertumsvereins. Er machte sich ein Bild vor Ort.
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Positive Aussichten für das Wapplerhaus Mutzschen
Positive Aussichten für das Wapplerhaus Mutzschen
Vereine
- Geschichts- und Altertumsverein zu Grimma e.V., Leipziger Straße 5, 04668 Grimma
Meldung vom 02.12.2019Letzte Aktualisierung: 20.04.2021