Seit Montag, 17. Juni 2019, ist die Hochwasserschutzanlage in Grimma geschlossen. Das letzte Tor wurde zwischen Pöppelmannbrücke und Schloss Grimma eingehangen. Es ist mit 4,5 x 3,5 Metern und einem Gewicht von fünf Tonnen eines der größeren Tore der Anlage. Auf der rund zwei Kilometer langen Schutzlinie der Stadt gibt es insgesamt 78 Öffnungen, die im Fall eines Hochwassers geschlossen werden können. Es erfolgen noch Restarbeiten, wie der Rückbau der Baustraße. Die offizielle Inbetriebnahme werden am 2. August gegen 10.30 Uhr Ministerpräsident Michael Kretschmer und Thomas Schmidt, Sächsischer Staatsminister für Umwelt und Landwirtschaft, vollziehen.
Die Hochwasserschutzanlage ist mehr als zwei Kilometer lang. Der erste Spatenstich erfolgte im Sommer 2007. Die Anlage soll einen Schutz vor Hochwasser bieten, wie es statistisch alle 100 Jahre vorkommt (HQ100). Ziel war es, Hochwasserschutz, Denkmalschutz und Stadtentwicklung geschickt miteinander zu verbinden. Deshalb entschieden sich die Planer dafür, die historische Altstadt teilweise in die Hochwasserschutzanlage zu integrieren
Oberbürgermeister Matthias Berger legte selbst Hand an und half dabei, die letzten Millimeter der Hochwasserschutzanlage zu schließen: „Es gibt wenige Dinge, die mir und sicher auch allen Grimmaern, besonders den Bewohnern der Altstadt, so am Herzen gelegen haben wie die Fertigstellung der Hochwasserschutzanlage. Grimma ist ein ganzes Stück sicherer geworden. Deshalb war es auch für mich etwas Besonderes, bei einer solchen Maßnahme vom Anfang bis zum Ende dabei gewesen zu sein.“
Rund 57 Millionen Euro wurden in den Grimmaer Hochwasserschutz investiert, finanziert aus Mitteln des Freistaates Sachsen, des Bundes und des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Das Jahrhunderthochwasser von 2002 richtete allein in Grimma einen Schaden von 220 Millionen Euro an. 2013 war die historische Altstadt nochmals überflutet worden.