Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe erstellte einen "Ratgeber für Notfallvorsorge und richtiges Handeln in Notsituationen". Darin finden sich übersichtlich zahlreiche Hinweise und Tipps sowie eine Checkliste. Gehen Sie gedanklich durch, was für Sie in Frage kommt und was individuell notwendig ist.
Gut vorbereitet für den Notfall
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
derzeit befinden wir uns in einer sehr angespannten gesellschaftlichen Lage. Mit Sorge blicken die Menschen in die Zukunft, gerade im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg und der damit verbundenen Energiekrise. Ob und in welcher Ausprägung nationale Krisensituationen daraus resultieren, ist ungewiss. Dennoch schadet es nie, sich auf verschiedene Katastrophenszenarien persönlich vorzubereiten. Hochwasserkatastrophen, Stürme, Brände oder ein längerer Stromausfall können zu einer persönlichen Notsituation führen. Aktuell ist oft die Rede von einem möglichen „Blackout“, also vom absoluten und flächendeckenden Zusammenbruch der Versorgung mit Strom und Gas. Ob ein solcher Totalausfall überhaupt eintritt, kann niemand voraussehen. Dennoch werden sich viele damit bereits mehr oder weniger intensiv beschäftigt haben. Es ist nicht unmöglich, dass von einem auf den anderen Tag unser tägliches Leben mit enormen Einschränkungen verbunden ist und die öffentliche Infrastruktur für einige Wochen zum Erliegen kommt. Bitte beachten Sie dabei auch, dass, anders als bei bisher erlebten Katastrophen wie Hochwasser und Stürmen, welche nur partiellen Charakter hatten, weshalb Hilfszuführungen aus dem Umfeld möglich waren, bei einem Blackout von einem großflächigen Ausfall der gesamten Infrastruktur auszugehen ist. Hilfe, auch medizinische, wäre deshalb im weiten Umfeld kaum zu erwarten. Daher möchten wir an dieser Stelle übersichtlich zusammenstellen, woran Sie für sich und Ihre Familie denken und was Sie beachten sollten, um im Ernstfall für etwa zwei Wochen so gut wie möglich vorbereitet zu sein.
Persönliche Notfallvorsorge
- Bevorratung mit 14 Litern Flüssigkeit pro Person/Woche; geeignet sind Mineralwasser, Säfte, länger lagerfähige Getränke
- Bevorratung von Lebensmitteln mit langer Haltbarkeit; möglichst Zubereitung unabhängig von Wasser, Strom, Gas
- Bevorratung mit Kerzen, Taschenlampen, Öllampen, Feuerzeugen, Streichhölzern, Batterien, Decken
- Bereithaltung von batteriebetriebenen Fernseh- und Radioempfängern
- Bargeld, Personalausweis, Impfpass, weitere wichtige Dokumente griffbereit
- Hausapotheke, z. B. Pflaster, Medikamente, Fieberthermometer, Verbandsmaterial, (Wund-) Desinfektionsmittel, Kühlkompressen, Einmalhandschuhe
- Hygieneartikel, Seife, Zahnpasta, Waschmittel, Feuchttücher, Toilettenpapier, Hautdesinfektionsmittel
- Bevorratung für Haustiere
- Strom- und gasunabhängige Einrichtungen wie Öfen/Kamine/Gaskocher, Grill, Gasflaschen, Stromaggregate, Generatoren inklusiver dazugehöriger Brennstoffe
- Wasserversorgung durch Brunnen, Regenzisterne usw. sofern möglich
- Hygiene-/Brauchwasserbevorratung (z.B. Regentonne, Wasserbehälter, Kanister, Eimer, Badewanne); auch für Toilettenspülung
- Müllbeutel für Abfallentsorgung, Küchentücher, Haushaltshandschuhe
Ich glaube, dass aufgrund der allgemeinen Rahmenbedingungen jeder von uns gut beraten ist, wie so oft im Leben, dem gesunden Menschenverstand folgend einfach für sich gedanklich durchzuspielen, was wäre wenn. Sollte es, was wir alle nicht hoffen, zu größeren Schadensereignissen kommen, werden ich und die Stadtverwaltung in bewährter Form versuchen, das Schlimmste für uns alle zu vermeiden. Über die Art und Weise der dann einzusetzenden Informationssysteme werden wir Sie noch informieren.
Ihr Oberbürgermeister
Matthias Berger