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Die Geschichte des Hauses (Markt 23) beginnt im Jahr 1739/40.
Nach einem Brand 1734 wurde das Haus durch den Perückenmacher Johann Gottfried Berger von Grund auf neu errichtet und mit dem für die Fassadengestaltung charakteristischen Erker versehen. In der Folgezeit blieb das Grundstück mehr als zwei Jahrhunderte lang ausschließlich im Besitz verschiedener Grimmaer Händler und Kaufleute.
Zu einem Schicksalsjahr gestaltete sich das Jahr 1894: Eines Tages zog der damalige Besitzer, der Kaufmann Hermann Neufeld, Bilanz, rechnete seine Finanzen durch und siehe da - auf der Habenseite hatte sich ein stattlicher Betrag angehäuft. Der Kaufmann beschloß auf Grund dieser günstigen Finanzlage, das etwas baufällige und abgewirtschaftete Haus abzureißen und durch einen Neubau zu ersetzen. Aber die zuständige Verwaltungsbehörde lehnte - nach sorgfältiger Prüfung natürlich - den Antrag ab, mit dem durchaus diplomatischen Bemerken, dass des Kaufmanns Absicht wohl löblich sei, aber die Brandschutzbestimmungen für den geplanten Neubau des zu engen Hofes wegen nicht eingehalten werden können. Diesem Argument war schließlich nicht beizukommen. Ein Einspruch vor der Königlichen Kreishauptmannschaft Leipzig blieb ohne Erfolg. Die Verwaltung hatte gesiegt.
Die Jahreszahl 1928 muss unbedingt noch genannt werden. In jenem Jahr wurde das Haus Eigentum des Kaufmanns Georg Gehre, der ganz im Gegensatz zu seinem Vorgänger alles andere als einen Abriß im Sinn hatte. Mit großer Sensibilität für die architektonischen Besonderheiten dieses Bauwerkes versuchte er zu erhalten und zu pflegen, was ihm als Kulturgut anvertraut war - auch in wirtschaftlich und politisch schwierigen Zeiten.
Das Barockhaus war bis 1985 im Besitz dieser Familie und ihrem verantwortungsbewußten Umgang mit demselben ist es zu verdanken, dass es der Stadt - der jetzigen Eigentümerin - möglich war, dieses historische Gebäude wieder vollständig herzurichten. Das betrifft sowohl die Außenfassade als auch die Innengestaltung. Das berifft vor allem die Stuckdecken, die Delfter Kacheln und die sorgfältig rekonstruierte Rokoko- bzw. Barockfassung der Räume im 1. und 2. Obergeschoß.
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